Old & New Skills für Old & New Work

Old & New Skills für Old & New Work

Der folgende Beitrag ist in der «personalSCHWEIZ» vom Oktober 2024 erschienen

Schlüssel- und Zukunftskompetenzen

Skills und Kompetenzen sind die Währung der Zukunft. Doch welche sind wirklich erfolgsrelevant für Mitarbeitende und Organisationen? Zumal die Individualität entscheidend ist und somit auch Raum und Notwendigkeit für Kompetenzen abseits der Norm bietet.

Im Kontext von New Work werden bisher vernachlässigte Entwicklungspotenziale einfach noch stärker sichtbar.

Old Skills für New Work

Veränderungen in der Arbeitswelt bedingen auch immer veränderte und neue Fähigkeiten, Skills und Kompetenzen. Unabhängig, ob wir von kulturellen Veränderungen, moderneren Arbeitsorganisationen oder von sich ändernden bereichs-, branchen- oder rollenspezifischen Herausforderungen sprechen.

Dabei gibt es in der aktuellen Arbeitswelt sicherlich ein paar Klassiker, bei denen es nie falsch ist, in diese zu investieren. Die folgenden Kompetenzen können als fundierte Basis für notwendige Zukunftskompetenzen definiert werden. Diese werden zwar oft als New Skills bezeichnet, bei genauer Betrachtung waren diese Kompetenzen aber schon immer von erfolgsrelevanter Bedeutung. Im Kontext von New Work werden aber diesbezüglich bisher vernachlässigte Entwicklungspotenziale einfach noch stärker sichtbar.

  • Digitale Kompetenzen und damit die Fähigkeit, neue Tools und Technologien effektiv und effizient zu nutzen, ist sicherlich seit Beginn der Digitalisierung um 1970 und auch in Zukunft eine zentrale Kompetenz und gehört in jedes Kompetenzprofil.
  • Um sich in einer verändernden Arbeitswelt zurechtzufinden und rasch zu reagieren, braucht es agile Anpassungsfähigkeit von Organisationen und Mitarbeitenden gleichermassen.
  • Nicht nur im Bereich von New Work werden Selbstmanagement und gestärkte Eigenverantwortung noch zentraler. Nur wenn Prioritäten und Entscheidungen dort getroffen werden, wo die Wertschöpfung stattfindet, kann die Dynamik der Märkte in Organisationen umgesetzt werden.
  • In einer Arbeitswelt, die sich ständig verändert, sind kreative Problemlösungen, aber vor allem die Kompetenz der konsequenten Innovationsgestaltung von grosser Bedeutung.
  • Nutzbringende Kollaboration ist eine der Schlüsselfunktionen der Zukunft, denn nur, wenn wir alle unsere persönlichen Ressourcen gezielt kombinieren, schaffen wir organisatorische Kernkompetenzen, welche konkreten Mehrwert stiften.

Unternehmen und Organisationen sind nicht kompetent, es sind die Mitarbeitenden, die für diese im operativen und strategischen Alltag wirken.

Schlüsselkompetenzen als Wirkung der Unternehmenskultur

Doch Kompetenzen sind nicht per se allgemeingültig. Vielmehr zeigt sich in der Erfahrung, dass es gerade jene Kompetenzen sind, die den geschäftlichen und unternehmerischen Erfolg ausmachen, welche sehr organisationsspezifisch sind. Diese Schlüsselkompetenzen bilden sehr oft auch Aspekte der individuellen Unternehmenskultur ab und sind somit die erkennbare Wirkung der Unternehmenskultur durch die Mitarbeitenden. Denn Unternehmen und Organisationen sind nicht kompetent, es sind die Mitarbeitenden, die für diese im operativen und strategischen Alltag wirken.

Nachfolgend eine Auswahl von etwas anderen Schlüssel- und Zukunftskompetenzen, jeweils mit einer kleinen Handlungsempfehlung zur eigenverantwortlichen Kompetenzentwicklung.

  • Positive Selbstführung: Positive Leadership hat längst einen nachvollziehbaren Mehrwert in der aktuellen Geschäftswelt. Auf der Basis der positiven Psychologie sollte aber auch die positive Selbstführung in Unternehmen gestärkt werden. Dabei wird die persönliche Resilienz gefördert, Stress reduziert und die Zufriedenheit erhöht, indem eigene Stärken bewusst genutzt und vor allem selbst wertgeschätzt werden.
    Tipp zur Kompetenzentwicklung: Schreibe jeden Abend einen «goodwork-review»-Zettel mit einer Tätigkeit, die du trotz schwieriger Rahmenbedingungen heute erledigt hast, und was der Erfolgsfaktor dabei war. Sammle diese Zettel in einer Box und staune, wie viele kleine wertvolle Schritte du erledigt hast, und vor allem nutze Erfolgsfaktoren für die Zukunft.
  • Business-Empathie steigern: Der gestärkte Fokus auf geschäftliche Perspektiven, auf die individuellen inhaltlich-sachlichen Bedürfnisse von Kunden, Ansprechpartnern und deren Herausforderungen im Unternehmensumfeld steht nicht im Widerspruch zur zwischenmenschlichen Empathie. Vielmehr liegt der Erfolg in der konsequenten Berücksichtigung beider Aspekte.
    Tipp zur Kompetenzentwicklung: Führe ein kurzes, aber regelmässiges «Shadowing» ein, in welchem du deiner wichtigsten Anspruchsgruppe regelmässig ein paar Minuten über die Schulter schaust, natürlich ohne dich aktiv einzubringen. Reflektiere, inwieweit du Einfluss auf nicht optimale Situationen hast.
  • Aktives Allyship: Aktives Allyship bietet den Vorteil, eine integrative und gerechtere Arbeitsumgebung zu schaffen, indem man als aktiver Ally benachteiligte Gruppen bewusst gegen Ungleichheiten unterstützt. Dadurch werden das Gemeinschaftsgefühl, gegemeinsame Werte und die Zusammenarbeit gestärkt, was sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirkt.
    Tipp zur Kompetenzentwicklung: Identifiziere unterrepräsentierte Gruppen in deinem Team und biete ihnen gezielt Platz und bevorzugte Zeit für ihre Anliegen. Ganz wichtig: Gehe konsequent gegen Ungerechtigkeiten vor und sanktioniere gezielt unpassendes Verhalten.
  • Vernetztes Trendspotting: Vernetztes Trendspotting ermöglicht es Unternehmen, frühzeitig aufkommende Trends zu erkennen und strategisch darauf zu reagieren. Durch den Austausch mit verschiedenen Quellen, Netzwerken und Branchen erhält man umfassendere Einblicke in Marktveränderungen, technologische Entwicklungen und Kundenbedürfnisse.
    Tipp zur Kompetenzentwicklung: Initiiere eine bewusst divers zusammengestellte, freiwillige Trendspottinggruppe, welche sich regelmässig trifft und austauscht. Eine ideale Gelegenheit auch für Fachexperten und Potenzialträger.
  • Konsequentes Verlernen: Zu oft wird Up- und Reskilling auf das Erlernen von neuen Fähigkeiten und Verhalten reduziert. Dabei ist das aktive Ver- oder Entlernen ein essenzieller Bestandteil davon. Oft ist eine Entwicklung erst möglich, wenn wir mit dem Alten abschliessen und gleichzeitig ein neues Verhalten definieren.
    Tipp zur Kompetenzentwicklung: Notiere dir, welches Verhalten du nicht mehr praktizieren möchtest. Definiere ein alternatives, gewünschtes Verhalten und reflektiere, wann dir das gelingt und wann du in die alten Verhaltensmuster zurückfällst.
  • Powerskilling betreiben: Power Skills sind nicht-technische Fähigkeiten, welche für den persönlichen und beruflichen Erfolg entscheidend sind. Entscheidend ist daher vor allem, dass Power Skills nicht nur die eigenen Stärken und Potenziale widerspiegeln, sondern für die eigenen Tätigkeit auch tatsächlich erfolgsrelevant sind und Mehrwert stiften.
    Tipp zur Kompetenzentwicklung: Notiere die zehn wichtigsten Kompetenzen und Fähigkeiten, welche für deine Rolle/Funktion benötigt werden. Frage nun eine kleine Anzahl von Personen in deinem Umfeld, was deine Stärken sind. Wo «matcht» es?

Skills und Kompetenzen sind gleichermassen Treiber für die persönliche und unternehmerische Entwicklung. One-fits-all mag dabei ein einfacher, aber meistens kein zielführender Ansatz sein. Entsprechend muss sowohl der Einzigartigkeit von Menschen als auch jener der Organisation Rechnung getragen werden, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Bewährte & aussergewönliche Kompetenzen für New Work

 


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Bildquellen: INOLUTION und

Als Geschäftsleiter der INOLUTION unterstütze ich Unternehmen darin, die zukünftigen tragfähigen Werte und notwendigen Kompetenzen zu erkennen, zu definieren und sie auf den Weg dorthin zu befähigen. Als Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis, Wissenschaft und Praktikabilität und mit der Erfahrung aus weit über 100 erfolgreichen Projekten unterstütze ich von ganzheitlichen Konzepten über praxisorientierte Lösungsimplementierung bis zu situativen Sparrings.

Denn ich bin der Überzeugung, dass das Kompetenz-und Performance-Management sowohl im operativen, als auch im strategischen Bereich das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat. Ich nenne das Kompetenz-Management 4.0 - kompetente Mitarbeitende heute, morgen und übermorgen.

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