Erfolgsfaktoren und Vorgehen bei 360° Feedbacks (3/3)

Erfolgsfaktoren und Vorgehen bei 360° Feedbacks

Der folgende Beitrag ist zuerst bei PENSO am 05. April 2024 erschienen

Was muss konkret beachtet werden, damit Kompetenzanalysen und somit auch 360° Feedbacks den gewünschten entwicklungsorientierten Erfolg erzielen? Ohne professionelles Vorgehen stiftet das beste Instrument keinen Mehrwert, weder für Mitarbeitende noch für Unternehmen.

Grundsätzlich muss jedes Instrument oder Verfahren zwingend auf die individuellen Rahmenbedingungen, die Herausforderungen und die aktuelle Situation eingehen. Allerdings gibt es einige Punkte, die allgemeingültig zu beachten sind:

  • Sind Ziel und Zweck des 360° Feedbacks für alle Beteiligten klar definiert und auch transparent kommuniziert?
  • Sind alle involvierten Personen über den Prozess und ihren Beitrag informiert?
  • Ist die Vertraulichkeit, der Datenschutz und falls vereinbart auch die Anonymität sichergestellt?
  • Wird der Prozess extern oder durch eine interne Vertrauensstelle durchgeführt und begleitet?
  • Sind die Feedbacknehmer bereit und offen, um Rückmeldungen anzunehmen und persönliche und fachliche Entwicklungsschritte anzugehen?
  • Gibt es klar definierte Schritte, um die Ergebnisse des 360° Feedbacks in konkrete Entwicklungsmassnahmen umzusetzen?
  • Findet eine regelmässige Evaluation über den Prozess, das Verfahren und mögliche Verbesserungsansätze statt?

Zusätzlich gilt bei 360° Feedbacks ein besonderes Augenmerk der Analyse und Interpretation der Ergebnisse. Dabei gibt es 3 Faktoren, die entscheidend sind:

  • Eine Analyse und Interpretation muss immer durch erfahrene, befähigte Fachleute begleitet oder durchgeführt werden. Aufgrund der Erfahrung werden blinde Flecken, verzerrte Bilder oder unbewusste, kognitive Verzerrungen erkannt und können zielführend in den individuellen Gesamtkontext gestellt werden.
  • Im Zentrum steht nicht eine absolute Ausprägung oder Zahl, sondern immer die relativen Stärken und Entwicklungspotenziale. Nur so wird sichergestellt, dass konstante Beurteilungsfehler wie Selbstunter- oder Selbstüberschätzung, Rachebeurteilungen oder eine zu wohlwollende oder kritische Einschätzungskultur berücksichtigt werden. Ebenso nicht zielführend sind Rankings oder Benchmarks mit nicht passenden Vergleichsgruppen.
  • Jedes Instrument ist nur ein Puzzlestück im Ergebnis. Kein Instrument sollte ohne Integration in der Gesamtbetrachtung angewendet werden, noch sollte dem Instrument eine zu grosse Wichtigkeit zugeteilt werden. Vielmehr sind Kompetenzanalysen die wertvollste Orientierungshilfe, um die richtigen Fragen zu stellen, Hypothesen zu verifizieren und um schliesslich einen zukunftsorientierten Entwicklungsprozess zu initiieren.

Wenn diese Punkte beachtet werden, dann steht einem mächtigen, wirkungsvollen und vor allem entwicklungsorientierten Instrument nichts mehr im Wege. Mit Mehrwert für die Mitarbeitenden und das Unternehmen, denn Kompetenzentwicklung ist Unternehmensentwicklung.


Serie: 360° Feedback

Studien sind sich einig: Soft Skills sind elementar, um die Anforderungen der Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Doch wie können Verhalten und Softskills objektiv und fundiert gemessen werden? Viele bekannte Instrumente wie z.B. MbO fokussieren mehrheitlich auf messbare Ziele und Daten, die aber dadurch persönlichen und sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten nicht gerecht werden. Deshalb braucht es Instrumente und Methoden, die ganz bewusst für diese Aufgabe konzipiert sind, wie z.B. das 360° Feedback.

In der 3-teiligen Serie wird aufgezeigt, wo das Instrument konkreten Nutzen stiftet, welche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen, welche Stolpersteine lauern und wie die Interpretation und nächste Schritte aussehen. Damit rechtzeitig Entwicklungspotenziale entdeckt, Stärken und Talente gefördert und sinnvolle Entwicklungsschritte initiiert werden können.

Teil 1

Das 360° Feedback: Instrument mit Mehrwert (1/3)

Teil 2

Die 5 grössten Stolpersteine beim Einsatz von 360° Feedbacks (2/3)


Bildquelle: Shutterstock

Als Geschäftsleiter der INOLUTION unterstütze ich Unternehmen darin, die zukünftigen tragfähigen Werte und notwendigen Kompetenzen zu erkennen, zu definieren und sie auf den Weg dorthin zu befähigen. Als Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis, Wissenschaft und Praktikabilität und mit der Erfahrung aus weit über 100 erfolgreichen Projekten unterstütze ich von ganzheitlichen Konzepten über praxisorientierte Lösungsimplementierung bis zu situativen Sparrings.

Denn ich bin der Überzeugung, dass das Kompetenz-und Performance-Management sowohl im operativen, als auch im strategischen Bereich das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat. Ich nenne das Kompetenz-Management 4.0 - kompetente Mitarbeitende heute, morgen und übermorgen.

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